Englische Stadtführung in Berlin. Wir stehen auf dem Bebelplatz, an der juristischen Fakultät der Humboldt-Uni, und lassen uns etwas über die Geschichte zum Bücherverbrennungs-Denkmal erklären.
Ein kolumbianischer Kommilitone fragt mich: „Are you German?“ — „Yes.“ — „Is it true what he tells us?“ („Bist du deutsch?“ — „Ja.“ — „Stimmt es, was der uns erzählt?“)
Für ihn hört sich das ganze irgendwie nach Schauermärchen an. Das Heine-Zitat am Denkmal saftet noch zusätzlich: „Das war ein Vorspiel nur, dort | wo man Bücher verbrennt, | verbrennt man am Ende auch Menschen.“
Wenig später bin ich in der Staatsbibliothek zu Berlin, genannt Stabi, um einen Bibliotheksausweis zu beantragen. Das Gebäude ist monumental, von außen wie von innen, ein Gemisch aus kaltem Stein und rotem Teppich. Die Schritte hallen. Fenster sehe ich nicht. Ein Jahr Ausweis für die Stabi kostet 30 Euro. Wer hinein will, der muss durch eine elektronische Schranke.
„Die Regeln dienen dem Buch, und das Buch dient dem Benutzer.“ Das schreibe nicht ich, das schreibt die taz.