Alles muss raus.

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Das ist Bonn. Mein Zimmer mutet derzeit trostlos an, und beinahe fühle ich mich ein bisschen einsam in dem ganzen Chaos. Vor einigen Tagen, als sich noch das im Raum befand, was ich als stilvolle Einrichtung bezeichnen würde, genoss ich zumindest zeitweilig Gesellschaft von Ferdinand.

Ferdinand

Ferdinand

Bei Ferdinand handelt es sich (soweit ich das mit meiner laienhaften biologischen Kenntnis beurteilen kann) um eine Maus. Wir lernen uns eher zufällig kennen, als ich eines Abends gegen 22 Uhr gemütlich auf meinem Bett sitze und Ferdinand nach Hause kommt. Er hat offenbar erst später mit mir gerechnet, jedenfalls starrt er mich etwas überrascht an, und als ich – ebenfalls überrascht – zur Begrüßung auf ihn zugehe, verschwindet er über den Balkon des dritten Stocks.

Meine WG ist begeistert vom neuen Untermieter. Ich bin weniger begeistert, und so ziehe ich unseren Vermieter samt Lebendfalle zu Rate. Beide leisten tadellose Dienste, allerdings lerne ich kurz darauf auf die harte Tour, dass es keine gute Idee ist, morgens im Bademantel eine Maus in der WG-Küche aus einer Lebendfalle in ein größeres Marmeladenglas umfüllen zu wollen. Auf die Nachfrage meiner Mitbewohner, wo Ferdinand denn nun sei, kann ich nach seiner Flucht über den Küchenboden wahrheitsgemäß lediglich mit „weg“ antworten. Glücklicherweise erweist sich die Maus als relativ vergesslich, jedenfalls fällt Ferdinand zwei Tage später auf denselben Trick herein.

Inzwischen haben meine Mitbewohner ihn (ohne Umfüllen) vor der nahen Niederlassung der Telekom ausgesetzt. Das machen unsere Vermieter nach eigenen Angaben immer so.

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